Paul-Ehrlich-Institut

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Influenzasaison 2023/2024 – bereits 20,2 Millionen Grippe-Impfstoffdosen freigegeben

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, ist auch in diesem Jahr auf die Nachfrage nach Influenzaimpfungen vorbereitet. In diesem Jahr ist es möglich, sich zeitgleich mit angepasstem COVID-19-Impfstoff und mit Influenza-Impfstoff impfen zu lassen und so einen Immunschutz gegen beide Viruserkrankungen zu erhalten.

Impfstoff-Ampullen (Quelle: Pixabay.com)

Bis Ende September 2023 hat das Paul-Ehrlich-Institut bereits über 20 Millionen Influenza-Impfstoffdosen freigegeben.

Stammanpassung für 2023/2024 war frühzeitig abgeschlossen

Influenzaviren verändern sich ständig. In der Bevölkerung zirkulieren unterschiedliche Influenzavirus-Subtypen in der jeweiligen Influenzasaison. Daher müssen die Antigene in den Impfstoffen gegen Influenza (Virusgrippe) in jedem Jahr an die voraussichtlich zirkulierenden Virusvarianten angepasst werden (sog. Stammanpassung), damit der Influenzaschutz gewährleistet ist. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) spricht dazu jährlich Empfehlungen zur Influenza-Impfstoff-Zusammensetzung aus, die die Grundlage für die Stammanpassung der Grippeimpfstoffe für die kommende Grippe-Impfsaison auf der Nordhalbkugel der Erde bilden. Diese Empfehlungen beruhen auf der Beobachtung, welche Influenzavirus-Varianten auf der Südhalbkugel zirkulierten, wo die Influenzasaison ein halbes Jahr vor der Saison auf unsere Nordhalbkugel stattfindet. Diese Empfehlung wird für die EU durch den Ausschuss für Humanarzneimittel (Committee for Human Medicinal Products, CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur-Geschäftsstelle (European Medicines Agency, EMA) unter Mitwirkung des Paul-Ehrlich-Instituts bestätigt und damit für die EU verbindlich.

Für die Influenzasaison 2023/2024 stehen nach der genehmigten Stammanpassung für den Einsatz in Deutschland, wie auch in der vergangenen Saison, neun tetravalente (vier Antigene verschiedener Influenzavirus-Varianten enthaltende) Influenza-Impfstoffprodukte zur Verfügung.

Influenza-Impfstoffe für unterschiedliche Altersgruppen

Die meisten Grippe-Impfstoffe sind ab einem Alter von sechs Monaten oder ab zwei Jahren zugelassen. Es gibt aber auch Impfstoffprodukte, die speziell für bestimmte Altersgruppen entwickelt wurden. Beispiele sind der Hochdosisimpfstoff und der Impfstoff mit Wirkverstärker für ältere Menschen sowie der als Nasenspray entwickelte, abgeschwächte Lebendimpfstoff für Kinder und Jugendliche.

Tetravalente saisonale Influenza-Impfstoffe (mit Stammanpassung der Antigene für die Influenzasaison 2023/2024)

  • Afluria Tetra 2023/2024 (ab einem Lebensalter von 18 Jahren)
  • Efluelda 2023/2024 (Hochdosis-Impfstoff mit 60 statt 15 Mikrogramm HA/Stamm, Erwachsene ab einem Lebensalter von 60 Jahren)
  • Fluad Tetra 2023/2024 (Impfstoff mit Wirkverstärker, für Erwachsene ab einem Lebensalter von 65 Jahren)
  • Flucelvax Tetra 2023/2024 (Zellkultur-Impfstoff, ab einem Lebensalter von zwei Jahren)
  • Fluenz Tetra 2023/2024 (Nasalimpfstoff, lebend-abgeschwächt, ab einem Lebensalter von zwei Jahren bis einschließlich 17 Jahren)
  • Influsplit Tetra 2023/2024 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
  • Influvac Tetra 2023/2024 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
  • Vaxigrip Tetra 2023/2024 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
  • Xanaflu Tetra 2023/2024 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)

Hohe Qualität durch Chargenprüfung

Bei allen Impfstoffen, die in Deutschland angewendet werden, ist die staatliche Chargenprüfung durch ein amtliches Kontrolllabor (Official Medicines Control Laboratory, OMCL) wie das Paul-Ehrlich-Institut gesetzlich vorgeschrieben. Zufällig ausgewählte Dosen (Prüfmuster) jeder Charge (Produktionseinheit) eines jeden Influenza-Impfstoffprodukts werden vom Paul-Ehrlich-Institut oder einem anderen OMCL in einem anderen europäischen Staat experimentell untersucht. Zusätzlich prüfen die Expertinnen und Experten die Herstellungsunterlagen sowie die Ergebnisse der Qualitätskontroll-Untersuchungen des Herstellers, um die hohe Qualität jeder Charge der Influenza-Impfstoffe zu gewährleisten. Nur wenn die in der Zulassung des jeweiligen Impfstoffprodukts festgelegten Qualitätskriterien erfüllt sind und alle Spezifikationen eingehalten werden, wird die staatliche Chargenfreigabe für Deutschland durch das Paul-Ehrlich-Institut erteilt.

Die staatliche Chargenfreigabe für Deutschland erteilt immer das Paul-Ehrlich-Institut. Hat ein anderes europäisches OMCL die Chargenprüfung übernommen, bewertet das Paul-Ehrlich-Institut das darüber ausgestellte Zertifikat und erteilt auf dieser Grundlage die staatliche Chargenfreigabe. Umgekehrt stellt das Paul-Ehrlich-Institut Zertifikate für die Behörden anderer Mitgliedstaaten aus, wenn die Chargenprüfung im Paul-Ehrlich-Institut erfolgte.

Aktualisiert: 26.09.2023