Paul-Ehrlich-Institut entwickelt im Auftrag der WHO Referenzmaterial zum Nachweis von Zikavirus
Das Paul-Ehrlich-Institut wurde von der WHO um Unterstützung bei der Entwicklung von Zikavirus-Referenzmaterial für diagnostische Tests gebeten. Dieses Referenzmaterial wird eine verlässliche Diagnose für Zikavirus-Infektionen ermöglichen. Am 01.02.2016 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zikavirus-Ausbrüche in Amerika als "Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" eingestuft (Public Health Emergency of International Concern – PHEIC).
Das Paul-Ehrlich-Institut soll die Leitung und Koordinierung bei der Entwicklung von Referenzmaterialien innerhalb einer internationalen Kooperation übernehmen.
Die Einstufung der WHO als "Gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" erfolgte insbesondere im Hinblick auf einen möglichen Zusammenhang mit Mikrozephalie-Fällen bei Neugeborenen und anderen neurologischen Erkrankungen.
Referenzmaterial ist wichtig, um eine verlässliche Diagnose von Zikavirus-Infektionen im Rahmen des Ausbruchs zu stellen. Bisher steht kein WHO–Referenzmaterial für dieses Virus zur Verfügung. Das PEI wird das WHO-Referenzmaterial für den Nachweis des viralen Erbguts mit Nukleinsäure-Amplifikations-Tests (NAT) herstellen und die Eignung in einer internationalen Studie bestätigen.
Die Entwicklung von WHO-Referenzmaterial wird am Paul-Ehrlich-Institut im Rahmen seiner Tätigkeit als WHO Kooperationszentrum für Blutprodukte und In-vitro-Diagnostika so schnell wie möglich durchgeführt.