Paul-Ehrlich-Institut

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PEI zieht positive Bilanz – vier Jahre gemeinsames Engagement für die Verfügbarkeit von Impfstoffen

Seit dem 15.10.2015 engagiert sich das Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (PEI), zusammen mit den Impfstoffherstellern für Transparenz in der Verfügbarkeit von Human-Impfstoffen. Vier Jahre nach dem Start des Meldesystems für Lieferengpässe zieht das PEI positive Bilanz: Transparenz ist ein wichtiger Baustein, um durch geeignete Maßnahmen Versorgungsengpässe zu vermeiden.

Bis zum 11.10.2019 gab es insgesamt 105 Lieferengpässe bei einzelnen Impfstoff-Produkten und in weiteren 109 Fällen fehlten einzelne Packungsgrößen. Diese Impfstoffe sind wieder verfügbar. Aktuell gibt es Engpässe bei sieben Impfstoff-Produkten in allen Packungsgrößen. Bei drei weiteren Impfstoffen fehlen einzelne Packungsgrößen.

Spritze und Ampulle (Quelle: GettyImages)

"Engpässe in der Versorgung mit einzelnen Impfstoff-Produkten gibt es immer wieder. Wir können aber durch Transparenz frühzeitig darauf hinwirken, echte Versorgungsengpässe zu vermeiden. Unser Meldesystem trägt zu dieser Transparenz bei," sagt Prof. Isabelle Bekeredjian-Ding, Leiterin der Abteilung Mikrobiologie im PEI. "Die Impfstoffhersteller haben mit ihrer Selbstverpflichtung zur Meldung von Lieferengpässen die Basis für unser transparentes Informationssystem auf www.pei.de geschaffen", lobt Prof. Klaus Cichutek, Präsident des PEI, die Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Das Lieferengpassmeldesystem hat sich bewährt. Die Lieferengpassliste des PEI bietet Informationen darüber, welche Impfstoff-Produkte vom Hersteller nicht ausgeliefert werden, und wie lange dieser Auslieferungsstopp voraussichtlich andauern wird. Diese Informationen erhält das PEI von den Impfstoffherstellern, die sich seit Januar 2018 auf Basis einer freiwilligen Verbindlichkeitserklärung dazu verpflichtet haben, alle Impfstofflieferengpässe an das PEI zu melden. Auf der Website des PEI ist einsehbar, ob es alternative Impfstoffprodukte gibt. Wenn kein alternativer Impfstoff in derselben Zusammensetzung zur Verfügung steht, wird die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut miteinbezogen. Sie gibt Handlungshinweise, wie in dieser Situation zu verfahren ist. So erhalten beispielsweise Kinderärzte hilfreiche Informationen, durch welche Impfstoffkombinationen sie adäquat auf den Ausfall eines üblichen Kombinationsimpfstoffs bei der Grundimmunisierung von Kindern reagieren können, um den Infektionsschutz zu sichern und gleichzeitig die Anzahl von Impfungen und von Impfterminen so gering wie möglich zu halten.

In dem gemeinschaftlich getragenen Projekt verbessern PEI und Impfstoffhersteller unter Mitwirkung des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) und des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kontinuierlich den Informationsaustausch untereinander. Inzwischen hat das Lieferengpasskonzept die dritte Ausbaustufe durchlaufen. Die Anpassungen haben dazu verholfen, das Meldesystem soweit zu optimieren, dass die reale Liefersituation der Hersteller besser als bisher beurteilt werden kann. Jüngst hat das PEI mit der Verbrauchermeldeseite sein Angebot erweitert. Die Meldungen tragen dazu bei, regionale Verknappungen frühzeitig zu erkennen. Hier können Ärzte, Apotheker und Privatpersonen zur Einschätzung der Versorgungssituation beitragen.

Definition Lieferengpass

Ein Lieferengpass ist definiert als eine über voraussichtlich zwei Wochen hinausgehende Unterbrechung einer Auslieferung durch den Hersteller im üblichen Umfang oder eine unerwartete deutlich vermehrte Nachfrage, der vom Hersteller nicht angemessen nachgekommen werden kann. Lieferengpässe werden dem PEI vom Hersteller gemeldet.

Aktualisiert: 15.10.2019