Paul-Ehrlich-Institut

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IMI-Projekt "COMBINE" gestartet – beschleunigter Kampf gegen Antibiotikaresistenzen

Das neue EU-Projekt COMBINE unterstützt die Koordination des Programms zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenzen (Antimicrobial Resistance, AMR) der Initiative für innovative Arzneimittel (IMI). Das Projekt soll die Entwicklung von in der Pipeline befindlichen Medikamenten zur Behandlung und Vorbeugung von Infektionen mit resistenten Bakterien vorantreiben. Das Paul-Ehrlich-Institut ist einer der Projektpartner.

Agarplatten mit Bakterienkolonien Quelle: Wikilmages/Pixabay.com

Am Dienstag, den 3. Dezember 2019, gaben elf europäische Partner im Rahmen des IMI AMR Accelerator Programms den Start des neuen Projekts COMBINE (Collaboration for Prevention and Treatment of Multi-Drug Resistant Bacterial Infections) bekannt. COMBINE unterstützt Projekte im AMR Accelerator Programm mit effektiven Management-, Kommunikations- und Datenerfassungskapazitäten und führt Forschung zur Stärkung der wissenschaftlichen Basis im Bereich des AMR durch. Die Finanzierung von COMBINE erfolgt durch IMI, einer gemeinsamen Initiative der Europäischen Kommission und der Europäischen Vereinigung der Pharmazeutischen Industrie und ihrer Verbände (EFPIA, European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations). COMBINE erhält acht Millionen Euro von der Europäischen Kommission; die Sachleistungen der EFPIA belaufen sich auf 17 Millionen Euro. 

Der AMR Accelerator ist eine von IMI initiierte Public Private Partnership (PPP). Mit einem Gesamtbudget von 295 Millionen Euro bauen sechs Konsortien eine Pipeline mit potenziellen Arzneimittelkandidaten gegen Tuberkulose (TB), nicht tuberkulöse Mycobakterien sowie grampositive und gramnegative Bakterien auf. Im Erfolgsfall sollen die Projekte im AMR Accelerator über einen Zeitraum von sechs Jahren bis zu zehn neue präklinische Arzneimittelkandidaten und bis zu fünf "Phase II-ready"-Kandidaten liefern.

COMBINE unterstützt die AMR Accelerator Projekte dabei, Richtlinien für das Datenmanagement festzulegen, Tierinfektionsmodelle zu verbessern und zu standardisieren und das Design für neue klinische Studien zu optimieren. Dazu haben sich elf Partner aus sieben europäischen Ländern mit Expertise auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz zusammengeschlossen:

  • vier europäische akademische Partner (Universität Uppsala, Fraunhofer-Gesellschaft, Paul-Ehrlich-Institut, Statens Serum Institut),
  • vier kleine und mittlere Unternehmen (Asclepia, BIOCOM, grit42, BEAM Alliance) und drei Pharmakonzerne (GSK, Evotec, Janssen Pharmaceutica N.V.)

Für reibungslose Abläufe im AMR Accelerator richtet COMBINE ein Koordinations- und Unterstützungsbüro für das Projekt-, Daten- und Kommunikationsmanagement ein. "Ein zukunftsorientiertes, reaktionsschnelles und synergetisch ausgerichtetes Management-Team ist unverzichtbar, um alle Individualprojekte zu unterstützen, die Ergebnisse zu kommunizieren und den AMR Accelerator mit bestehenden AMR-Medikamententwicklungsinitiativen zu verbinden", sagte Anders Karlén, Professor an der Universität Uppsala und Koordinator von COMBINE.

Die Antibiotika-Entdeckung war eine der größten medizinischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Der AMR-Accelerator wurde initiiert, um hier anzuknüpfen auf dem Weg zu neuen Medikamenten zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen durch resistente Bakterien.  

Über COMBINE

Dieses Projekt wird von IMI 2 Joint Undertaking (IMI 2 JU) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 853967 gefördert. IMI 2 Joint Undertaking wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union und die Sachmittel der EFPIA-Unternehmen unterstützt.  

Über die Initiative Innovative Arzneimittel

Die Initiative für innovative Arzneimittel (IMI) arbeitet daran, die Gesundheit zu verbessern, indem sie die Entwicklung innovativer Arzneimittel und den Zugang der Patientinnen und Patienten zu diesen beschleunigt, insbesondere in Bereichen, in denen ein unerfüllter medizinischer oder sozialer Bedarf besteht. Dies geschieht durchverbesserte Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteuren der Gesundheitsforschung, darunter Universitäten, die pharmazeutische und andere Industrien, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Patientenorganisationen und Arzneimittelbehörden. IMI ist eine Partnerschaft zwischen der Europäischen Union (vertreten durch die Europäische Kommission) und der europäischen Pharmaindustrie (vertreten durch die EFPIA, die Europäische Föderation der Pharmazeutischen Industrie und Verbände).

Über den AMR Accelerator

Ziel des IMI Accelerator für antimikrobielle Resistenzen (AMR) ist es, die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung oder Prävention resistenter bakterieller Infektionen in Europa und weltweit voranzutreiben. Das Programm umfasst drei Säulen: ein Capability Building Network, ein Tuberculosis Drug Development Network und Portfolio Building Networks. Der Anwendungsbereich des AMR Accelerators ist breit gefächert; unter einem Dach adressiert er viele der wissenschaftlichen Herausforderungen der AMR und unterstützt die Entwicklung neuer Wege zur Prävention und Behandlung der AMR. Generell trägt der IMI AMR Accelerator zum europäischen Aktionsplan für AMR bei.

Aktualisiert: 03.12.2019