Paul-Ehrlich-Institut

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Zur Bereitstellung und Optimierung unseres Webauftritts möchten wir gerne statistische Informationen vollständig anonymisiert erfassen und analysieren. Dürfen wir hierzu vorübergehend einen Statistik-Cookie setzen?

Sie können Ihre Einwilligung jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widerrufen.

OK

imSAVAR - neuartige Therapeutika sicherer machen

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, ist am interdisziplinären EU-Konsortium imSAVAR beteiligt. Ziel des Konsortiums ist die Entwicklung innovativer Modellsysteme für die Evaluation immunmodulierender Therapeutika.

Mikroskop im Labor der Immunologie (Quelle: A.Buck/Paul-Ehrlich-Institut)

Die Entwicklung immunmodulierender Wirkstoffe und Therapien hat durch die jüngsten Erfolge in der Immunonkologie einen neuen Schub erfahren. Nicht nur in der Krebsmedizin etablieren sich Zell- und Gentherapeutika zunehmend als Alternative oder Ergänzung zu den klassischen niedermolekularen Wirkstoffen ("small molecules") und anderen biomedizinischen Arzneimitteln.

Eine wesentliche Herausforderung bei der Entwicklung neuer Therapeutika ist deren vorklinische Bewertung (Präklinik) im Hinblick auf Wirksamkeit und Sicherheit bei der später vorgesehenen Anwendung am Menschen. Eine der größten Herausforderung ist dabei die Komplexität des menschlichen Immunsystems. Im erkrankten Zustand, zum Beispiel bei Krebs-, Autoimmun- oder Entzündungskrankheiten, interagieren die Zellen des Immunsystems anders als im gesunden Zustand. Präklinische Untersuchungen betrachten bislang vor allem die grundlegende Toxizität eines neuen Therapeutikums auf das (gesunde) Immunsystem. Es fehlen jedoch nicht klinische Modelle, die die individuellen Interaktionen des menschlichen Immunsystems im kranken Zustand genau erfassen.

Das EU-Konsortium imSAVAR (Immune Safety Avatar; nonclinical mimicking of the immune system effects of immunomodulatory therapies) adressiert diesen Mangel und erarbeitet neue Konzepte zur Überprüfung immunmodulatorischer Therapien. Ziel ist dabei die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer Modellsysteme, um

  • unerwünschte Nebenwirkungen neuer Therapien auf das Immunsystem zu identifizieren,
  • neue Biomarker für die Diagnose und Prognose von immunmediierten Pharmakologien und Toxizitäten zu entwickeln und
  • Toxizitätsmechanismen und das Potenzial für deren Minderung durch therapeutische Maßnahmen genauer zu erforschen.

Das Projekt will damit die Grundlagen für neue, europaweite Standards in der Medikamentenentwicklung schaffen.

Das interdisziplinäre Konsortium imSAVAR umfasst 28 internationale Partner aus elf Nationen unter der wissenschaftlichen Koordination des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI (Leipzig, Deutschland) und Novartis (Basel, Schweiz). Unter den Partnern befinden sich universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen sowie regulatorische Behörden.

Die Forschungsgruppe von Prof. Zoe Waibler am Paul-Ehrlich-Institut wird sich neben der Koordination einzelner Projektteile insbesondere auf die Optimierung und Entwicklung von präklinischen In-vitro-Modellen fokussieren, um die Wirkmechanismen von Immuntherapien zukünftig besser beurteilen zu können.

Das Projekt wird über eine Laufzeit von sechs Jahren mit insgesamt elf Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert (GA-Nr. 853988). Die gleiche Summe bringen die Industriepartner als Eigenleistung in das Projekt ein.

imSAVAR-Konsortium

BioSci Consulting, Belgien
bluebird bio, Inc., USA
Boehringer Ingelheim, USA
Covance, Großbritannien
Dynamic42 GmbH, Deutschland
F. Hoffmann-La Roche Ltd, Schweiz
Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, Deutschland
Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Deutschland
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM, Deutschland
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, Deutschland
Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, Deutschland
IT for Translational Medicine S.A. (ITTM), Luxemburg
JDRF, USA
Leiden University, Niederlande
Lunds Universitet, Schweden
Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Deutschland
Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
Merck Sharp & Dohme Corp., USA
Merck KGaA, Deutschland
Novartis AG, Schweiz
Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Deutschland
Sanofi, Frankreich
Servier, Frankreich
T-CURX GmbH, Deutschland
Transgene SA, Frankreich
Universitetet i Oslo, Norwegen
Universität Leipzig, Deutschland
Universität Twente (UT), Niederlande
University of Luxembourg, Luxemburg
Universitätsklinikum Jena, Deutschland
Universitätsklinikum Tübingen, Deutschland
Universitätsklinikum Würzburg, Deutschland

Kontakt

E-Mail: Zoe.Waibler@pei.de

Aktualisiert: 10.12.2019