Paul-Ehrlich-Institut

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Versorgung mit Grippe-Impfstoffen in Deutschland 2020/21

Das für die Chargenfreigabe der Influenza-Impfstoffe in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut rechnet mit mindestens 26 Millionen Impfstoffdosen für die Saison 2020/21. Um insgesamt möglichst vielen Menschen die Grippeimpfung zu ermöglichen, hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in diesem Jahr sechs Millionen Extra-Dosen zusätzlich zu den von den Herstellern nach der Bedarfsermittlung angekündigten 20 Millionen Impfstoffdosen beschafft. Damit stehen 2020/2021 mehr saisonale Impfstoffdosen zur Verfügung als in einem der letzten zwölf Jahre, in denen meist weniger als 20 Millionen Dosen pro Saison verfügbar waren. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben zudem gezeigt, dass die jeweils verfügbaren Impfstoffmengen nicht vollständig in der jeweiligen Saison verbraucht wurden, sondern nicht gebrauchte Impfstoffdosen in einer Größenordnung von mehreren Millionen vernichtet wurden.

Impfstoff-Spritzen (Quelle: SydneyNSW/Shutterstock.com)

Im Jahr 2020 wurde zu Jahresbeginn erstmals eine Bedarfsermittlung für Influenzaimpfstoffe gemäß § 132 e Absatz 2 Sozialgesetzbuch V durchgeführt. Gemäß den dort festgelegten Vorgaben wurde auf den von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu Anfang 2020 angegebenen Bedarf an Impfstoffdosen vom Paul-Ehrlich-Institut wie im SGB-V vorgegeben aufgeschlagen. Die Anzahl der von den Herstellern für Deutschland vorgesehenen Impfstoffdosen wurde entsprechend angepasst, was zur Bereitstellung der oben angegebenen 20 Millionen Influenza-Impfstoffdosen in der Saison 2020/21 führte. Die Bedarfsermittlung zu Jahresanfang soll auch in Zukunft dazu beitragen, die Planung für die weltweit produzierenden Hersteller und die bedarfsgerechte Versorgung zu verbessern. Die Herstellung von Influenza-Impfstoffen ist komplex und langwierig. Es ist nicht möglich, spontan auf eine erhöhte Nachfrage durch eine schnelle Nachproduktion von Impfstoffdosen zu reagieren oder weitere Impfstoffdosen bereit zu stellen, insbesondere dann, wenn weltweit eine hohe Nachfrage besteht. Aufgrund der umfangreichen Vorbereitungen und der Komplexität der Influenza-Impfstoffherstellung müssen die Hersteller sehr früh im Jahr wissen, mit welchem Bedarf sie zu rechnen haben

Aktuell gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass sich deutlich mehr Menschen impfen lassen, als in den vergangenen Jahren. Das wäre eine wichtige und erfreuliche Entwicklung und für die Impfprävention in Deutschland ein enormer Schritt nach vorn. Im Zusammenspiel mit den zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie eingeführten Infektionsschutzmaßnahmen böte sich dadurch die Chance, die jährliche Grippewelle stark einzudämmen. Dies kann natürlich auch dazu führen, dass – trotz der deutlich höheren Anzahl bereit gestellter Impfstoffdosen im Vergleich zur Anzahl der in den vergangenen Jahren verimpften Impfstoffdosen – Engpässe entstehen. Prioritär sollen daher, wie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, die Angehörigen der Risikogruppen geimpft werden.

In Deutschland sind Influenzaimpfstoffe zahlreicher Hersteller erhältlich, über die das Paul-Ehrlich-Institut unter www.pei.de/influenza-impfstoffe informiert. Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch Apothekerinnen und Apotheker sowie Ärztinnen und Ärzte können unter „Verbrauchermeldung zu nicht gelisteten Impfstoff-Lieferengpässen“ melden, wenn sie keinen Grippeimpfstoff bekommen. Sollten die Meldungen auf einen bevorstehenden Engpass hindeuten, geht das Paul-Ehrlich-Institut den Ursachen nach und setzt sich für geeignete Maßnahmen ein, um Abhilfe zu schaffen.

Aktualisiert: 09.11.2020