Paul-Ehrlich-Institut

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Weltkrebstag 2023: Monoklonale Antikörper und Gentherapeutika zur Therapie und Impfstoffe zur Prävention von Tumorerkrankungen

Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt und wird von der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (Union for International Cancer Control, UICC) koordiniert. Ziel des Aktionstages ist es, darauf aufmerksam zu machen, wie Krebserkrankungen erforscht und behandelt werden und welche Möglichkeiten der Prävention es gibt. Neben Verfahren wie chirurgischer Tumorentfernung, Bestrahlung und Chemotherapie gibt es eine ganze Reihe innovativer Therapieansätze im Bereich der biomedizinischen Arzneimittel, bei einigen wenigen virusbedingten Tumorerkrankungen auch Präventionsansätze. Das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt die Entwicklung neuer Impfstoffe und biomedizinischer Arzneimittel und gewährleistet im Rahmen seiner Aufgaben deren Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit.

Antikörper 3D-Darstellung (Quelle: ustas7777777/Shutterstock.com)

Onkologie bleibt laut einer aktuellen Marktstudie in Deutschland der herausragende Entwicklungsschwerpunkt bei biomedizinischen Arzneimitteln. Das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt die Produktentwicklung mit wissenschaftlicher Beratung (Scientific Advice) und genehmigt klinische Prüfungen in Deutschland. Außerdem bewerten die Expertinnen und Experten des Instituts die mit den Zulassungsanträgen vorgelegten Daten. Auch nach der Zulassung wird die Sicherheit dieser Arzneimittel überwacht, um sicherzustellen, dass jedes einzelne Arzneimittelprodukt über seinen gesamten Lebenszyklus ein günstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis aufweist. Daneben trägt das Paul-Ehrlich-Institut mit seinem Wissen aus nichtklinischer Forschung zum Verständnis von Wirkmechanismen und Untersuchungsmethoden in der Krebstherapie bei.

Monoklonale Antikörper – als Therapie gegen Krebs etabliert

Monoklonale Antikörper werden bei einer Vielzahl von Krebserkrankungen wie zum Beispiel bei der Behandlung von Blutkrebs (Leukämie), Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Hautkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs erfolgreich eingesetzt. Sie sind neben Chemotherapie und Bestrahlung eine etablierte Therapieform.

CAR-T-Zell-Therapien gegen Blutkrebs und Lymphdrüsenkrebs

Im Bereich der Arzneimittel für neuartige Therapien (Advanced Therapy Medicinal Products, ATMPs) werden beispielsweise die CAR-T-Zellen zur Therapie bestimmter Formen von Blutkrebs und Lymphdrüsenkrebs eingesetzt. Aktuell gibt es sechs in Europa zugelassene CAR-T-Zell-Arzneimittel. Weitere CAR-T-Zell-Therapeutika gegen solide Tumore befinden sich derzeit in klinischer Prüfung.

Impfstoff-Entwicklung – mRNA-Impfstoffe gegen Krebs

Das Konzept der mRNA-Impfstoffe, das in der COVID-19-Pandemie zur Prävention gegen die Virusinfektion in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, stammt ursprünglich aus der Krebsforschung. mRNA-Immuntherapeutika (z. B. gegen Hautkrebs) werden derzeit in klinischen Prüfungen erprobt. Sie sollen die körpereigene Immunabwehr gegen Krebszellen zur Therapie und die immunologischen Unterschiede zwischen normalen menschlichen Körperzellen und Krebszellen nutzen.

Impfstoffe, die vor Krebs schützen

Einige Virusinfektionen können lange nach Infektion beim Menschen Krebs verursachen. Eine Impfung gegen Hepatitis-B-Viren (HBV) schützt vor der HBV-Infektion und damit vor durch HBV-induziertem Leberkrebs (hepatozellulärem Karzinom). Dessen Auftreten kann, wenn auch mit geringer Häufigkeit, eine Spätfolge der HBV-Infektion sein. Die Impfung gegen das Humane Papillomvirus (HPV) schützt vor der Infektion mit Hoch-Risiko-HPV-Typen, die später u.a. Gebärmutterhalskrebs verursachen können.

Aktualisiert: 03.02.2023