Paul-Ehrlich-Institut

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Blutspendebarometer: Verbesserte Information und Transparenz über die bundesweite Versorgung mit Erythrozytenkonzentraten

Die sichere Versorgung mit Erythrozytenkonzentraten stellt die Blutspendedienste in Deutschland immer wieder vor Herausforderungen. Gerade in den Sommermonaten und in der Urlaubszeit stehen weniger Erythrozytenkonzentrate für die Behandlung von Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Dies kann durch ein geringeres Spendeaufkommen ausgelöst werden. Weitere Faktoren wie der demographische Wandel des Spendendenkollektivs oder die saisonale Spendenrückstellung beeinflussen ebenfalls die Versorgungslage. Das Paul-Ehrlich-Institut stellt eine öffentlich zugängliche Information über die Versorgung in Deutschland mit Erythrozytenkonzentraten aller Blutgruppen (Blutspendebarometer) auf seiner Internetseite zur Verfügung. Dies gibt Auskunft über die wöchentliche, bundesweite Versorgungslage.

Erythrozytenkonzentrate / Red Blood Cell Concentrates (KW / week 38 – 2024) Blutspendebarometer Darstellung des nationalen Vorrats an Erythrozytenkonzentraten für alle acht Blutgruppen. Die Angabe der Reichweite entspricht der prognostizierten Zeitdauer ausreichender Versorgung in Tagen und beruht auf Erfahrungswerten der Blutspendedienste aus dem Vorjahr. Ab einer Reichweite von mehr als drei Tagen (gelb und grün) entspricht der Vorrat dem täglichen Bedarf, sinkt die Reichweite der gesicherten Versorgung unter drei Tage ist der tägliche Bedarf größer als die Vorräte (rot). Quelle: Paul-Ehrlich-Institut

Datenbank als Grundlage für verbesserte Transparenz

Zusammen mit den Blutspendediensten hat das Paul-Ehrlich-Institut eine Datenbank etabliert, in der erstmals bundesweit die wöchentlichen Vorräte an Erythrozytenkonzentraten aller Blutgruppen erfasst, ausgewertet und grafisch in einem Blutspendebarometer dargestellt werden. Eine schnellere gegenseitige Information der Blutspendedienste untereinander über die Versorgungslage ist eine wesentliche Grundlage, damit die Blutspendedienste die Versorgung mit Erythrozytenkonzentraten verbessern können.

Datenbankauswertung bietet wöchentlich aktuelle Daten zur Versorgungslage

Gemäß § 21 Transfusionsgesetz haben alle Blutspendedienste in Deutschland jährlich und retrospektiv ihre Herstellungszahlen an die entsprechende Datenbank des Paul-Ehrlich-Institut zu melden.

Im Rahmen eines von 2021 bis 2022 laufenden Pilotprojekts wurde gemeinsam mit den teilnehmenden Blutspendediensten die Erfassung der aktuell bundesweiten Versorgungslage mit Erythrozytenkonzentraten etabliert. Dabei repräsentieren die teilnehmenden Blutspendedienste mehr als die Hälfte der in Deutschland hergestellten Erythrozytenkonzentrate. Die Angabe der prognostizierten Zeitdauer ausreichender Versorgung mit Erythrozytenkonzentraten (Reichweite) erfolgt in Tagen und errechnet sich durch den Vergleich der von den teilnehmenden Blutspendediensten gemeldeten Vorräte mit den Verbrauchszahlen der entsprechenden Kalenderwoche des Vorjahres.

Das Blutspendebarometer wird wöchentlich ab sofort auf der Internetseite des Paul-Ehrlich-Instituts veröffentlicht. Es veranschaulicht den errechneten Vorrat an Erythrozytenkonzentraten aller meldenden Blutspendedienste bezogen auf die jeweilige Kalenderwoche. Bei einer Reichweite von mehr als drei Tagen wird auf Basis von Erfahrungswerten angenommen, dass der tägliche Bedarf zur Versorgung von Patientinnen und Patienten gedeckt werden kann. Sinkt der Vorrat an Erythrozytenkonzentraten pro Blutgruppe unter die Menge, die für eine dreitägige Versorgung ausreicht, bedarf es z. B. eines erhöhten Spendenaufkommens, um die Patientenversorgung sicherstellen zu können.

Dies ermöglicht einen schnelleren Informationsaustausch zwischen den Blutspendediensten und kann damit weiterführende Maßnahmen zur Versorgungssicherung ermöglichen.

Die Festlegung und Durchführung von geeigneten Maßnahmen liegt in der Eigenverantwortung der Blutspendedienste.

Aktualisiert: 10.08.2023