Paul-Ehrlich-Institut

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16. Internationales Paul-Ehrlich-Seminar – Erfolgreicher Austausch zu wissenschaftlichen und regulatorischen Entwicklungen bei Allergenprodukten

Das Internationale Paul-Ehrlich-Seminar (IPES) stellt seit bereits 44 Jahren ein Diskussionsforum für Expertinnen und Experten aus Arzneimittelbehörden und -agenturen, pharmazeutischer Industrie, klinischer Allergologie sowie Allergieforschung dar. Vom 06.09.2023 bis 09.09.2023 fand das IPES nach mehrjähriger pandemiebedingter Pause zum 16. Mal statt. Das Paul-Ehrlich-Institut organisierte die Hybrid-Veranstaltung gemeinsam mit der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (U.S. Food and Drug Administration, FDA). An den vier Veranstaltungstagen diskutierten über 280 internationale Expertinnen und Experten aus 17 Ländern vor Ort in der Langener Stadthalle oder per Livestream zugeschaltet über den aktuellen Stand und innovative Entwicklungen in Diagnostik und Immuntherapie von Allergien. Vor Ort waren 153 Teilnehmende aus der pharmazeutischen Industrie sowie 38 Teilnehmende von 13 Zulassungsbehörden anwesend.

Impressionen des 16. Internationalen Paul-Ehrlich-Seminars

Allergien, eine weit verbreitete Volkskrankheit

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte körperfremde Stoffe, sogenannte Allergene. Allergien sind weit verbreitet, etwa jeder dritte Deutsche ist von einer allergischen Erkrankung wie Heuschnupfen, einer Tierhaar- oder Nahrungsmittelallergie oder Kontaktekzemen betroffen, wobei Frauen etwas häufiger betroffen sind als Männer. Die allergischen Beschwerden können sich z. B. in Form von Hautausschlägen, Niesen, Husten oder Bauchschmerzen zeigen. Test-Allergene dienen zum Nachweis von Allergien auf das jeweils getestete Allergen. Ein Themenschwerpunkt des IPES stellten daher unter anderem die Allergiediagnostik und die neusten Entwicklungen in der Regulation von Allergenprodukten dar. "Die Weiterentwicklung und Zulassung neuer Test- und Therapie-Allergene sowie der Erhalt bestehender zugelassener Allergenprodukte ist wichtig, um Allergien auch auf weniger häufige Allergenquellen zuverlässig diagnostizieren und behandeln zu können", stellt Prof. Vera Mahler, Leiterin der Abteilung Allergologie des Paul-Ehrlich-Instituts, fest. "Ich freue mich darüber, dass erstmals auch eine Vertreterin der Patientenorganisation EFA (European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients' Associations) die Patientensicht bei der Veranstaltung eingebracht hat."

Immuntherapien gegen Allergien

Ein weiterer Schwerpunkt des IPES lag auf den Behandlungsformen von Allergien. Mit Therapie-Allergenen werden bei Allergikern über einen längeren Zeitraum sogenannte spezifische Immuntherapien (Allergen-Immuntherapie (AIT), Hyposensibilisierung) durchgeführt, um die übermäßige Reaktion des Immunsystems abzuschwächen oder im Idealfall aufzuheben. Eine Round-Table-Diskussion beschäftigte sich speziell mit Immuntherapien von Allergien bei Kindern. Zudem wurden neue Entwicklungen in der Behandlung von Nahrungsmittelallergien und in der Allergen-spezifischen Immuntherapie vorgestellt und diskutiert. Dabei wurde auch darüber gesprochen, welchen Einfluss Big Data und Real-World-Evidenz bei der klinischen Entwicklung spezifischer Immuntherapeutika haben kann. Kritische Faktoren und neuste Ergebnisse im Rahmen von klinischen Prüfungen zur spezifischen Immuntherapie wurden thematisiert. Die Expertinnen und Experten tauschten sich im Rahmen des IPES zu Regulation und Qualitätsaspekten von Allergenprodukten aus und diskutierten über Immunmodulation zur Prävention von Allergien.

"Wir freuen uns, dass nach der Pandemiepause wieder ein Austausch mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland möglich war. Das IPES stellt ein wichtiges internationales Forum für die Allergologie dar. Es legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Diskussion auf Augenhöhe zwischen allen wichtigen Stakeholdern in diesem Feld. Durch das hybride Veranstaltungsformat konnten wir dieses Jahr mehr Teilnehmenden einen flexibleren Zugang zur Veranstaltung ermöglichen", resümiert apl. Prof. Stefan Vieths, Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Instituts.

Das Internationale Paul-Ehrlich-Seminar (IPES) wird im dreijährigen Rhythmus von der Abteilung Allergologie am Paul-Ehrlich-Institut als Thinktank für alle relevanten Akteure der Allergologie organisiert.

Aktualisiert: 12.09.2023