Welt-Polio-Tag 2024 – Impfungen weiterhin erforderlich, um Kinderlähmung auszurotten
Am 24.10.2024 findet weltweit der Welt-Polio-Tag statt, um das Bewusstsein für die Krankheit Poliomyelitis (Kinderlähmung) und die Notwendigkeit der Impfung zu stärken. Polio, eine Infektionskrankheit, die zu Lähmungen und sogar zum Tod führen kann, ist durch globale Impfkampagnen in den meisten Ländern fast vollständig ausgerottet. Trotz enormer Fortschritte ist das Virus noch immer in wenigen Regionen auf der Welt endemisch. Der Welt-Polio-Tag erinnert daran, dass die Ausrottung der Krankheit nur möglich ist, wenn auch weiterhin konsequent gegen Polio geimpft wird.
Vor der Einführung der Impfung waren Polio-Wildviren weltweit verbreitet. Seit der Verfügbarkeit von Impfstoffen in den 1950er-Jahren haben weltweite Impfkampagnen dazu geführt, die Erkrankung in vielen Regionen zu eliminieren. 1988 startete die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) eine globale Initiative zur Ausrottung der Poliomyelitis (Global Polio Eradication Initiative, GPEI) mit dem Ziel, Poliomyelitis komplett auszurotten. Laut Angaben der WHO sind die durch das Polio-Wildvirus verursachten Fälle seitdem um über 99 Prozent zurückgegangen, von schätzungsweise jährlich 350.000 Fällen in mehr als 125 endemischen Ländern auf nur noch wenige Fälle in einzelnen Ländern. Die GPEI arbeitet weiterhin intensiv daran, auch die letzten Polio-Fälle zu bekämpfen, um die Krankheit endgültig auszurotten. Der Welt-Polio-Tag erinnert daran, dass Impfungen weiterhin erforderlich sind, um dieses Ziel zu erreichen.
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Impfstoffe gegen Polio
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, ist in Deutschland für die Bewertung, Zulassung und Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen, einschließlich der Polio-Impfstoffe, zuständig. In der EU werden nur noch Polio-Impfstoffe eingesetzt, die abgetötete Polioviren enthalten (inaktivierte Poliovakzine, IPV). Schluckimpfungen (orale Poliovakzine, OPV), die lebend-abgeschwächte Polioviren enthalten, werden in Deutschland seit 1998 nicht mehr verwendet, da es im Zusammenhang mit dem Polio-Lebendimpfstoff vereinzelt zu Impfstoff-assoziierten paralytischen Poliomyelitis-Erkrankungen (vaccine-associated paralytic poliomyelitis, VAPP) kam. Laut der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) sind für den Schutz vor Polio eine Grundimmunisierung mit drei Impfstoffdosen im frühen Kindesalter sowie eine spätere Auffrischimpfung erforderlich. Die Grundimmunisierung wird in der Regel mit einem Kombinationsimpfstoff durchgeführt, der auch vor Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis), Hib (Haemophilus influenzae Typ B) und Hepatitis B schützt. Die IPV-Impfung schützt die Geimpften zuverlässig vor einer Erkrankung. Um das Risiko einer Verbreitung von Polio-Wildviren durch z. B. Reisende zu minimieren, müssen auch in poliofreien Regionen hohe Impfquoten und eine sorgfältige Überwachung aufrechterhalten werden, bis das Poliovirus weltweit vollständig ausgerottet ist.
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