Bereits knapp 20 Millionen Influenza-Impfstoffdosen für die Grippesaison 2024/2025 freigegeben
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bis Ende Oktober 2024 bereits 19,9 Millionen Dosen Influenza-Impfstoff für die Saison 2024/2025 freigegeben. Somit stehen Arztpraxen und Apotheken in Deutschland rechtzeitig ausreichend Impfstoffe zur Verfügung, um die Nachfrage nach Influenza-Impfungen zu decken. Weitere Impfstoffchargen befinden sich in Prüfung und werden fortlaufend für den deutschen Markt freigegeben.
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Umstellung der Influenza-Impfstoffe von tetravalent auf trivalent
Seit vielen Jahren enthielten die Grippe-Impfstoffe vier von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) empfohlene Influenza-Stämme. Für die Impfung wurden also tetravalente Grippe-Impfstoffe (auch quadrivalent genannt) verwendet. Seit September 2023 empfiehlt die WHO den Wechsel von tetravalenten zu trivalenten Grippe-Impfstoffen ohne die B/Yamagata-Linie, da es seit März 2020 lediglich wenige Nachweise einer natürlichen Grippe-Erkrankung mit B/Yamagata gegeben hat. Das spricht dafür, dass es keine weltweite Zirkulation dieses Stammes mehr gibt. Um das theoretische Risiko zu vermeiden, dass Viren der B/Yamagata-Linie sich durch die Verwendung von abgeschwächten Lebendimpfstoffen wieder ausbreiten könnten, soll der B/Yamagata-Virusanteil möglichst bald aus Grippe-Impfstoffen entfernt werden. Auch die Totimpfstoffe werden umgestellt, sodass es einheitlich nur noch trivalente Impfstoffe geben wird. Die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) ist dieser Empfehlung im März 2024 gefolgt.
Verfügbare saisonale Influenza-Impfstoffe für die Saison 2024/2025
Da es für viele Hersteller nicht möglich war, kurzfristig auf die trivalenten Impfstoffe umzustellen, wird es in der aktuellen Saison 2024/2025 nur einen abgeschwächten Lebendimpfstoff als trivalenten Impfstoff geben. Alle anderen Grippe-Impfstoffe mit genehmigter Stammanpassung enthalten in ihrer Bezeichnung den Zusatz "tetra". Die Verwendung der inaktivierten tetravalenten Impfstoffe ist laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) während der Übergangszeit (bis maximal zur Saison 2025/2026) weiterhin möglich.
Folgende Influenza-Impfstoffe werden in der Saison 2024/2025 in Deutschland vermarktet:
- Efluelda Tetra 2024/2025 (Hochdosis-Impfstoff mit 60 statt 15 Mikrogramm HA/Stamm, für Erwachsene ab einem Lebensalter von 60 Jahren)
- Fluad Tetra 2024/2025 (Impfstoff mit Wirkverstärker, für Erwachsene ab einem Lebensalter von 50 Jahren)
- Flucelvax Tetra 2024/2025 (Zellkultur-Impfstoff, ab einem Lebensalter von zwei Jahren)
- Fluenz 2024/2025 (Nasalimpfstoff, lebend-abgeschwächt, ab einem Lebensalter von zwei Jahren bis einschließlich 17 Jahren)
- Influsplit Tetra 2024/2025 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
- Influvac Tetra 2024/2025 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
- Vaxigrip Tetra 2024/2025 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
- Xanaflu Tetra 2024/2025 (ab einem Lebensalter von sechs Monaten)
Zusätzlich sind in der Liste der Influenza-Impfstoffe des Paul-Ehrlich-Instituts zwei trivalente Grippe-Impfstoffe mit Stammanpassung vermerkt, die jedoch in Deutschland in der Saison 2024/2025 nicht vermarktet werden.
Bedeutung der Grippeimpfung
Die jährliche Grippeimpfung wird insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen von der STIKO empfohlen. Da Influenzaviren sich stetig verändern, ist eine regelmäßige Impfung notwendig, um optimalen Schutz gegen die jeweils zirkulierenden Stämme zu gewährleisten. Die Impfung sollte jährlich im Herbst erfolgen, damit der Schutz zu Beginn der Grippesaison aufgebaut ist.
Qualität und Sicherheit durch staatliche Prüfung
In Deutschland unterliegen alle Influenza-Impfstoffe einer staatlichen Chargenprüfung, die durch offizielle Arzneimittelkontrolllabore (Official Medicines Control Laboratory, OMCL) wie das Paul-Ehrlich-Institut durchgeführt wird. Zufällig ausgewählte Dosen (Prüfmuster) jeder Produktionscharge werden dabei experimentell untersucht. Zusätzlich bewertet das Institut die Herstellungsunterlagen sowie die Ergebnisse der Qualitätskontrolluntersuchungen des Herstellers. Nur wenn alle in der Zulassung festgelegten Kriterien erfüllt sind, wird die Freigabe erteilt. Falls ein anderes europäisches OMCL die Prüfung übernimmt, prüft das Paul-Ehrlich-Institut das Zertifikat und erteilt die Freigabe für Deutschland.