Paul-Ehrlich-Institut unterstützt den Welttag der vernachlässigten Tropenkrankheiten
Am 30.01.2025 wird weltweit der Welttag der vernachlässigten Tropenkrankheiten begangen, der von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) ins Leben gerufen wurde. Unter vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) fallen laut WHO 21 Infektionskrankheiten und Schlangenbissverletzungen, die insbesondere in ärmeren Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen und tropischem Klima auftreten. Hierzu zählen u. a. die Afrikanische Schlafkrankheit, Leishmaniose, Tollwut, Dengue- oder Chikungunya-Fieber. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zufolge sind weltweit insgesamt mehr als 1,5 Milliarden Menschen von diesen Krankheiten betroffen. Auch in Deutschland und Europa gewinnen vernachlässigte Tropenkrankheiten zunehmend an Relevanz, z. B. dadurch, dass der Klimawandel die Verbreitung von Krankheitsüberträgern wie Mücken fördert. Anlässlich des Welttags vernachlässigter Tropenkrankheiten betont das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Bedeutung von Forschung und Entwicklung innovativer Arzneimittel sowie internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen diese weltweit verbreiteten, aber oft übersehenen Krankheiten.
Vernachlässigte Tropenkrankheiten.
Quelle: Paul-Ehrlich-Institut
Wissenschaftliche Begleitung, Zulassung und Überwachung innovativer Arzneimittel
Vernachlässigte Tropenkrankheiten gefährden die globale Gesundheit. Viele Erkrankte sterben an diesen Krankheiten oder erleiden bleibende Schäden. Wesentliche Gründe für die hohe Krankheitslast sind fehlende Arzneimittel und Impfstoffe. Das Paul-Ehrlich-Institut ist als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel maßgeblich an der Bewertung, Zulassung und Überwachung neuer Arzneimittel beteiligt, die auch für vernachlässigte Tropenkrankheiten entwickelt werden. So wurden in den letzten Jahren z. B. Impfstoffe gegen Chikungunya- und Dengue-Fieber im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zugelassen. "Die Entwicklung und Zulassung von neuen Impfstoffen gegen Chikungunya- und Dengue-Fieber zeigt, welche Fortschritte wir durch moderne biomedizinische Forschung erzielen können. Diese Erfolge verdeutlichen, dass globale Herausforderungen wie die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten gemeinsames Handeln in Wissenschaft, Regulierung und Politik erfordern"
, betont apl. Prof. Dr. Stefan Vieths, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts.
Forschung am Paul-Ehrlich-Institut
Neben der Bewertung und Überwachung neuer Arzneimittel unterstützt das Paul-Ehrlich-Institut auch Forschungsprojekte, die sich mit innovativen Ansätzen zur Behandlung oder Prävention von vernachlässigten Tropenkrankheiten beschäftigen. So wird z. B. in der Abteilung Immunologie mit den Parasiten Leishmanien, welche die Tropenkrankheit Leishmaniose auslösen können, geforscht, um neue Angriffspunkte für die Behandlung der Leishmaniose zu eruieren. Darüber hinaus wird auch an der Modernisierung der Mikroskopie mit Fokus auf vernachlässigte Infektionskrankheiten und Bildgebende Verfahren gearbeitet, um neue Zielmoleküle zu identifizieren. Die Forschungsarbeit sichert die große fachliche Expertise, die für eine zuverlässige Bewertung komplexer, biomedizinischer Arzneimittel erforderlich ist.
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