Paul-Ehrlich-Institut

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Infografik: Das A und O der Grippe-Impfstoffe

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Es gibt drei Typen von saisonalen Influenzaviren, die Menschen infizieren und krank machen. Jedoch verursachen nur die Typen A und B weltweit saisonale Epidemien. Bei den Influenza-A-Viren sind zahlreiche Subtypen bekannt, die sich in den Oberflächenproteinen HA (Hämagglutinin) und Neuraminidase (NA) unterscheiden.

Saisonal zirkulieren seit 2009 hauptsächlich Varianten der Influenza-A-Subtypen A(H1N1) und A(H3N2) sowie Influenza-B-Viren. Auch bei den Influenza-B-Viren gibt es genetisch unterschiedliche Varianten, hier Linien genannt. Weltweit zirkulieren Varianten der Yamagata-Linie und Victoria-Linie.

In jeder Saison kursieren andere Influenzavirusvarianten, da sich die Oberflächenantigene der Viren bei der Vermehrung ständig verändern.

Eine Impfung kann vor der durch die Influenzaviren ausgelösten Erkrankung schützen.

Die Erkrankung wird Influenza oder auch Virusgrippe genannt. Sie ist gekennzeichnet durch einen plötzlichen Beginn von Symptomen, die auch von anderen Atemwegserkrankungen bekannt sind. Die Komponente im Impfstoff, die eine spezifische Immunantwort auslöst, ist das Hämagglutinin (HA).

Grippe-Impfstoffe erhalten eine initiale Zulassung. Jedes Jahr müssen sie an die voraussichtlich zirkulierenden Virusvarianten angepasst werden. Die sogenannte Stammanpassung muss beantragt und genehmigt werden.

Die Impfung sollte jährlich mit einem entsprechend angepassten Impfstoff durchgeführt werden.

WHO empfiehlt Grippe-Impfstoffzusammensetzung

Referenzlabore (wie das in Deutschland am Robert Koch-Institut angesiedelte Nationale Referenzzentrum für Influenza) überwachen, welche Influenzaviren zirkulieren und übermitteln ihre Ergebnisse der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die WHO wertet diese aus und gibt für die Nord- und Südhalbkugel Empfehlungen heraus, Antigene welcher Virusstämme jeweils im Impfstoff enthalten sein sollten.

In der EU entscheidet der Ausschuss für Human-Arzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) auf Basis der WHO-Empfehlung, welche Virusstämme für die Herstellung der Impfstoffe geeignet sind.

It's a Match?

Es ist möglich, dass während der Grippesaison die Antigene einer oder mehrerer der für die Impfstoffe empfohlenen Virusvarianten dann nicht genau passen, wenn sich andere Virusvarianten als vorhergesagt durchgesetzt haben. Der Verlauf und Komplikationen der Erkrankung werden durch die Impfung (gepaart mit bestehender Restimmunität) dennoch abgemildert.

Impfstoffherstellung

Saatviren für die Virusanzucht erhalten die Hersteller über Referenzlabore der WHO. Die Anzucht erfolgt in bebrüteten Hühnereiern oder in Zellkulturen. Aus diesen Viren bzw. Virusbestandteilen werden die Impfstoffe hergestellt.

Impfstofftypen

Es stehen Totimpfstoffe und für Kinder und Jugendliche zusätzlich Lebendimpfstoffe zur Verfügung. Impfstoffe können Antigene von zwei A-Subtypen und einer B-Linie (trivalent = drei Virusstämme) oder von zwei A-Subtypen und zwei B-Linien (tetravalent = vier Virusstämme) enthalten. Seit der Saison 2018/2019 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für die jährliche Grippeimpfung in Deutschland nur noch tetravalente Influenza-Impfstoffe.

Anwendung erst nach Chargenprüfung am Paul-Ehrlich-Institut

Erst nachdem das Paul-Ehrlich-Institut die Stammanpassung geprüft und genehmigt hat und die Chargenfreigabe für die angepassten Impfstoffe erfolgt ist, dürfen die Impfstoffe in Deutschland verkauft und angewendet werden. Das Paul-Ehrlich-Institut informiert während der Saison wöchentlich über die Zahl der freigegebenen Influenza-Impfstoffdosen.

www.pei.de/influenza-impfstoffe
www.pei.de/grippeimpfstoff-chargenfreigabe