Paul-Ehrlich-Institut

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Weniger Tierversuche in der Arzneimittelprüfung

2 / 1996

Auf Initiative des Paul-Ehrlich-Instituts in Langen wird der Tierversuch 'Prüfung auf anomale Toxizität' bei Impfstoffen zukünftig nur noch in wenigen Fällen durchgeführt werden müssen. Die entscheidende Europäische Arzneibuchkommission hat in ihrer 93. Sitzung im November 1995 einer weitgehenden Einschränkung zugestimmt.

Allein für die auf den deutschen Markt kommenden Impfstoffe bedeutet dies eine jährliche Einsparung von bis zu zwanzigtausend Mäusen und Meerschweinchen. Für Kontrollbehörden - so wie das Paul-Ehrlich-Institut - kann der Versuch zukünftig ganz entfallen. Bei den Herstellern wird die Prüfung für dreizehn verschiedene Gruppen von Impfstoffen vollständig gestrichen. Für elf weitere ist der Test nun nicht mehr als Endproduktprüfung gefordert, sondern wird in den Produktionsbereich verlegt, was ebenfalls zu einer Verminderung der Tierzahlen führt. Im Paul-Ehrlich-Institut geht man davon aus, daß dieser Test zukünftig ebenfalls ganz entfällt, wenn nach einer Übergangszeit mehrere Chargen unauffällig - also ohne negativen Befund - geblieben sind.

Das Paul-Ehrlich-Institut hatte die Aussagekraft dieses Tierversuchs über mehrere Jahre in einem vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Projekt untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen ermöglichten die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelkommission, auf diesen Tierversuch zukünftig zu verzichten. In der Endauswertung wurde deutlich gezeigt, daß der Test auf anomale Toxizität keinen Beitrag zur Arzneimittelsicherheit leistet.

Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer unterstützt ausdrücklich das Engagement des Paul-Ehrlich-Instituts, die Verminderung von Tierversuchen durch die Entwicklung von Alternativmethoden zu erforschen.

Langen, 02.02.1996

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
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Aktualisiert: 02.02.1996