Paul-Ehrlich-Institut

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100 Jahre Paul-Ehrlich-Institut - 100 Jahre Prüfung und Forschung

7 / 1996

Am Samstag, 01. Juni 1996 wird das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen 100 Jahre alt. Als "Institut für Serumforschung und Serumprüfung" wurde es am 01. Juni 1896 in Berlin-Steglitz gegründet. Sein ersten Direktor war Paul Ehrlich. Dessen Namen darf das Institut allerdings erst seit 1947 tragen.

Im Laufe der 100-jährigen Geschichte hat sich aus dem kleinen Berliner Institut ein weltweit anerkanntes Prüfungs- und Forschungsinstitut entwickelt. Die Meinung und Kompetenz der PEI-Mitarbeiter wird in nationalen und internationalen Gremien geschätzt, viele Anregungen werden aufgegriffen und umgesetzt. Dies gilt beispielsweise für Anforderungen an Qualität und Unbedenklichkeit immunbiologischer Arzneimittel. Hier konnten die Vorstellungen des PEI in entsprechenden Regelungen der europäischen Arzneimittelagentur EMEA weitgehend umgesetzt werden.

Ein Schwerpunkt im Bereich der prüfungsbegleitenden Forschung ist die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch. Hier haben Studien von Mitarbeitern des Paul-Ehrlich-Instituts dazu geführt, daß die europäische Arzneibuchkommission den Versuch auf anomale Toxizität aus den Vorschriften für Impfstoffe und Sera streicht. Daneben ist das PEI vor allem auf den Gebieten der Allergologie, Immunologie und Virologie aktiv und international anerkannt. Ein wichtiges Forschungsgebiet stellt dabei die AIDS-Forschung - Impfstoffentwicklung und Pathogeneseforschung - dar.

Die internationale Anerkennung des PEI zeigt sich auch in der Tatsache, daß das Institut seit mehreren Jahren "WHO Collaborating Centre for the Standardization and Distribution of Allergens", "WHO Collaborating Centre for Vaccine Quality Control" und "WHO Collaborating Subcentre for AIDS" ist.

Hervorgegangen ist das Institut aus einer "Kontrollstation für Diphtherieheilsera", die am 20. Februar 1895 als Teil der Berliner Charité eingerichtet worden war. Diese Kontrollstation mußte bald vergrößert werden, weil die Prüfungstätigkeit unter anderem durch ständig steigende Produktion des Diphtherieheilserums mehr und mehr zunahm. Auch ein Antiserum gegen Wundstarrkrampf, das Emil von Behring entwickelt hatte, mußte staatlich geprüft werden. Aus diesen Gründen machte man aus der Kontrollstation eine eigene Prüfungs- und Forschungsstätte - das "Institut für Serumforschung und Serumprüfung".

Das Steglitzer Institut erbrachte große Fortschritte auf dem Gebiet der Immunologie. Eine Vergrößerung und auch eine Verlegung des Instituts wurden notwendig. Die räumliche Nähe zur damaligen Hauptproduktionsstätte der Heilsera für Diphtherie und Tetanus - zur "Farbwerke Hoechst AG" - erschien sinnvoll. So wurde das nun "Königliches Institut für experimentelle Therapie" genannte Institut im November 1899 nach Frankfurt am Main verlegt.

Im Laufe der Jahre wurde es zum "Staatlichen Institut..." und dann zur "Staatlichen Anstalt für experimentelle Therapie". 1972 schließlich wurde das Paul-Ehrlich-Institut per Gesetz zum "Bundesamt für Sera und Impfstoffe" und damit zu einer Bundesoberbehörde. Heute untersteht das PEI dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG).

Der letzte Umzug des Instituts liegt erst sechs Jahre zurück. Im Mai 1990 fand die offizielle Einweihungsfeier des - inzwischen enorm gewachsenen - Paul-Ehrlich-Instituts in Langen bei Darmstadt statt. Eine ständig wachsende Zahl von Amtsaufgaben und der damit verbundene Bedarf an Räumen, Geräten und Personal hatten ihn notwendig gemacht. So waren allein im Juli 1994 mit der Übernahme der Verantwortung für Blut und Blutzubereitungen rund 5.000 Präparate für den Bereich "Zulassung" neu hinzugekommen. Seit 01. Januar 1996 unterliegen zudem auch diese Präparate der staatlichen Chargenprüfung durch das PEI. Derzeit bedeutet das jährlich rund 3.000 Chargenfreigaben.

Am Tag der Offenen Tür (Samstag, 15. Juni 1996, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr) zeigt das Institut eine kleine Photoausstellung mit den wichtigsten Stationen aus der Geschichte des Hauses. Nach der Sommerpause wird das Institut sein 100-jähriges Bestehen feiern.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 30.06.1996