Paul-Ehrlich-Institut

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Integration und Qualifizierung von Behinderten und Langzeitarbeitslosen

8 / 1997

1997 kann das Paul-Ehrlich-Institut im Rahmen einer Beschäftigungskooperation mit der ZAV (Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit) und der Arbeitsamtdienststelle in Langen erneut vier ABM-Projekte für Behinderte und Langzeitarbeitslose beginnen. Erstmals konnte auch die Beteiligung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Zweigverwaltung Darmstadt, realisiert werden. Sie kann im Rahmen des Schwerbehindertengesetzes die begleitende Hilfe im Arbeitsleben finanziell unterstützen. Dies ist um so bedeutender, als damit die Finanzierungslücke ausgeglichen werden kann, die durch Einsparungsvorgaben bei der ZAV entstanden ist. Seit März 1996 sind damit insgesamt zehn Projekte mit 26 Mitarbeitern bewilligt worden. Die Förderungsdauer beträgt jeweils mindestens zwei Jahre. Damals hatten das PEI, die ZAV und das Arbeitsamt Langen diese bundesweit einmalige Beschäftigungskooperation initiiert. Mit den ersten sechs Projekten haben innerhalb eines Jahres sechs schwerbehinderte Wissenschaftler und zehn Langzeitarbeitslose eine gelungene Wiedereingliederung in den Arbeitsprozeß vollzogen. Wegen dieses erfolgreichen Verlaufs haben die Kooperationspartner die Verlängerung der ersten sechs Projekte bis zum 14. März 2001 beschlossen. Dazu sind 1997 nun vier weitere Projekte bewilligt worden. Die personelle Ausgestaltung der zehn Forschungsvorhaben (Titel im Anhang) beinhaltet zehn externe schwerbehinderte Wissenschaftler sowie vier interne Wissenschaftler. Die internen Wissenschaftler konnten mit der Maßnahme vor Arbeitslosigkeit bewahrt werden, da ihre befristeten Arbeitsverhältnisse endeten. Als flankierende Maßnahme wurden durch das Arbeitsamt Langen 12 Langzeitarbeitslose (mindestens 50 Jahre alt und länger als ein Jahr arbeitslos) im Rahmen des Lohnkostenzuschußverfahrens als technische Assistenz vermittelt. Besonders positiv zeigte sich bisher die Zusammenarbeit der sogenannten "Tandem-Partner". Bei diesem Modell kompensieren Schwerbehinderte und nicht behinderte Wissenschaftler gemeinsam die mit der Behinderung einhergehende Einschränkung. Die ersten sechs Projekte sind auf den Gebieten der Immunologie, Allergologie, AIDS-Forschung und im Themenbereich "Einschränkung von Tierversuchen" angesiedelt. Der vielversprechende Verlauf dieser Projekte während des ersten Jahres war das Signal für das Paul-Ehrlich-Institut, weitere ABM-Projekte zu starten. Diese sind nun auf den Gebieten Hämatologie/Transfusionsmedizin, Parasitologie, Diagnostika und Arzneimittelrecht angesiedelt. Parallel zur Erweiterung der Forschungsvorhaben wurden Rahmenkonzepte zur Weiterbildung der schwerbehinderten Wissenschaftler erarbeitet. Das Ziel dabei ist es, die bereits vorhandene wissenschaftliche Qualifikation arbeitsmarktorientiert zu erhöhen. Das jährlich erforderliche Finanzierungsbudget liegt bei rund zwei Millionen Mark. Im Interesse der mit Engagement und wiedergewonnenem Selbstwertgefühl tätigen Schwerbehinderten und Langzeitarbeitslosen bleibt nur zu hoffen, daß gesetzlich bedingte Kürzungsmaßnahmen die Weiterführung dieser erfolgreichen wissenschaftlichen Projekte nicht gefährden.

Anlage

Themen der zehn Projekte aus der Beschäftigungskooperation PEI/ZAV/Arbeitsamt Langen/Landeswohlfahrtsverband Hessen

  • Verbirgt sich hinter einer Lebensmittelallergie gegebenenfalls eine Allergie gegen Schimmelpilze?
  • Progressionsmarker der HIV-1-Infektion
  • Molekulare und biochemische Charakterisierung von intrazellulären Signalwegen in Lymphozyten
  • Modelluntersuchungen zur vergleichenden Charakterisierung natürlich und gentechnologisch hergestellter Allergene
  • Biologische Standardisierung und Validierung von Prüfmethoden bei immunologischen Arzneimitteln unter besonderer Berücksichtigung von Ersatzmethoden zu Tierversuchen.
  • Entwicklung und Etablierung versuchstierschonender Herstellungstechniken für polyklonale und monoklonale Antikörper
  • Untersuchungen zum Vorkommen verschiedener HIV-1 Subtypen in Deutschland und ihre Bedeutung für eine zuverlässige HIV-Diagnostik
  • Biochemische und physiologische Charakterisierung einer neuartigen Protease aus menschlichem Blutplasma
  • Auswirkungen der Entwicklung des europäischen Arzneimittelrechts auf arzneimittelrechtliche Zulassungs- und Chargenprüfverfahren
  • Entwicklung und Validierung eines neuen Testprinzips zur Diagnostik von Infektionen durch Toxoplasma gondii

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 15.09.1997