Paul-Ehrlich-Institut

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Zweites Minisymposium Xenotransplantation im Paul-Ehrlich-Institut

2 / 1999

Am Freitag, den 16.4.1999, findet am Paul-Ehrlich-Institut in Langen das zweite Minisymposium "Xenotransplantation" statt. Namhafte Fachwissenschaftler werden über chirurgische, immunologische, mikrobiologische, virologische und juristische Aspekte der Xenotransplantation sprechen.

Die Xenotransplantation, also die Übertragung tierischer Zellen, Gewebe und Organe auf den Menschen, wird in zunehmendem Maße als eine der Alternativen diskutiert, um den permanenten Mangel an menschlichen Spenderorganen zu überwinden. Besonders intensiv wird derzeit die Xenotransplantation von Organen gentechnisch veränderter Schweine wissenschaftlich bearbeitet.

Einen Schwerpunkt des Symposiums stellt die Notwendigkeit dar, neue Strategien zu entwickeln, um immunologische Abstoßungsreaktionen überwinden zu können. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die mikrobiologische Sicherheit: Mit dem Xenotransplantat können bakterielle und virale Erreger übertragen werden, die für das Schwein ungefährlich sind, aber beim Menschen neue Erkrankungen hervorrufen. Als Beispiele beschreibt Dr. Bernhard Ehlers vom Robert Koch-Institut, Berlin, die Circoviren und die Herpesviren.

Im Genom der Schweine befindet sich zudem die Erbinformation für Retroviren, die in der Lage sind, menschliche Zellen zu infizieren. Dr. Ralf R. Tönjes vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen (PEI), hat mehrere dieser endogenen Retroviren des Schweins isoliert und molekular charakterisiert. Dr. Joachim Denner vom PEI stellt erste Daten vor, die zeigen, daß die endogenen Retroviren des Schweins ebenso wie andere Retroviren, beispielsweise die mit ihnen eng verwandten Leukämieviren der Katze, immunsupprimierende Eigenschaften aufweisen und Immunzellen des Menschen hemmen können.

Vor einem Jahr hat das Paul-Ehrlich-Institut mit großem Erfolg das erste Minisymposium 'Xenotransplantation' veranstaltet und auch in den Medien ein breites Echo gefunden. Ein Ergebnis des vorjährigen Symposiums war die Gründung einer Deutschen Arbeitsgemeinschaft Xenotransplantation (DAX). Sie wird von Dr. Joachim Denner und Dr. Ralf Tönjes geleitet und arbeitet eng mit der Deutschen Transplantationsgesellschaft zusammen. In der DAX diskutieren Ethiker, Juristen, Kliniker, Immunologen, Virologen, Vertreter der pharmazeutischen Industrie, der zulassenden Behörden und der interessierten Öffentlichkeit alle Probleme der Xenotransplantation. Das zweite Symposium soll nun auch die weitere Arbeit der DAX festlegen. So ist geplant, unter anderem zu diskutieren, wie Richtlinien für die präklinische und klinische Prüfung erarbeitet werden können.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 14.04.1999