Paul-Ehrlich-Institut

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Europaweite Anerkennung für Beschäftigungskooperation des PEI

7 / 1999

Die Europäische Kommission hat die Beschäftigungskooperation 'Tandem-Partner' des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Langen ausgezeichnet und als eins von vier deutschen Modellen im Kompendium 'Vorbildliche Verfahren für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen' vorgestellt. Das Kompendium beschreibt insgesamt 36 solcher Verfahren aus den 16 Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

Ziel des Modells 'Tandem-Partner' ist es, schwerbehinderte hochqualifizierter Akademiker und Langzeitarbeitslose in das Berufsleben zu reintegrieren. Jeweils ein schwerbehinderter Wissenschaftler und ein Langzeitarbeitsloser arbeiten direkt zusammen. Die Idee für dieses Modell haben Klaus Posselt, Leiter des Personalreferats des PEI, und Reiner Schwarzbach, Leiter der Vermittlungsstelle für Schwer- und Schwerstbehinderte bei der ZAV in Frankfurt gemeinsam entwickelt. Posselt ist nun eingeladen, im November 1999 an der Konferenz "Employment, Equal Opportunities, Diversity" im italienischen Vicenza teilzunehmen und das Modell dort vorzustellen.

"Es ist unserem Institut ein besonderes Anliegen, von der Integration von Schwerbehinderten nicht nur zu reden, sondern sie aktiv zu gestalten" sagte dazu Prof. Reinhard Kurth, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. "Klaus Posselt hat mit seinem Engagement gezeigt, dass es dafür immer Wege geben kann, wenn man sie nur sucht" , so der Institutsleiter weiter.

Nur durch die Unterstützung des Arbeitsamtes in Langen und der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der Bundesanstalt für Arbeit (ZAV) in Frankfurt konnte das PEI die 'Tandem-Partner'-Initiative im Jahr 1996 beginnen. In der bundesweit ersten Beschäftigungskooperation dieser Art arbeiten inzwischen 16 Wissenschaftlerinnen und zwölf Langzeitarbeitslose in zwölf anwendungsbezogenen Forschungsprojekten. Seit 1997 beteiligt sich auch der Landeswohlfahrtsverband Hessen an der Initiative, die auch vom Bundesgesundheitsministerium unterstützt wird.

"Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich für die unbürokratische und kontinuierliche Unterstützung unserer Kooperationspartner zu bedanken, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, das Projekt zu realisieren oder gar die Laufzeiten der einzelnen Forschungsvorhaben über den ursprünglich vorgesehenen Zeitraum von drei Jahren hinaus zu verlängern" betont Prof. Kurth. Er erläutert weiter, dass derartige Kooperationen eine einmalige Gelegenheit darstellen, Menschen mit schweren Behinderungen und Menschen, die wegen langer Arbeitslosigkeit und fortgeschrittenem Alter Probleme haben, wieder eine Arbeit zu finden, für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. "Nachdem wir auch auf europäischer Ebene Bestätigung für unsere Initiative gefunden haben, wollen wir nun versuchen, die Maßnahme zu europäisieren, also europaweite Kooperationen dieser Art zu beginnen", führt Kurth weiter aus. Er gibt jedoch zu bedenken, dass trotz der dankenswerten Unterstützung der ZAV, des Arbeitsamtes Langen, des Landeswohlfahrtsverbandes und des Bundesgesundheitsministeriums, die finanziellen Mittel des Instituts sehr beschränkt sind, so dass es schwierig sei, weitere Stellen für neue Tandem-Partner einzurichten. "Zweckgebundene Spenden oder Stiftungen könnten uns hier sehr viel weiterhelfen", so Kurth.

Die Tandem-Partner sind über ihre Forschungsprojekte aktiv an der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts beteiligt. Zahlreiche Tagungsbeiträge und Veröffentlichungen bestätigen den Erfolg der Initiative. Einige der Ergebnisse fließen auch direkt in die tägliche Arbeit im Bereich der Arzneimittelsicherheit ein. Dazu gehören Projekte, in denen die Empfindlichkeit von Nachweistests, beispielsweise auf HIV oder Hepatitis C, miteinander verglichen wurde. Wenn dabei Tests auffallen, die eine Infektion deutlich später erkennen als andere, kann dies dazu führen, dass sie ihre Zulassung verlieren, also vom Markt genommen werden müssen. Damit wird beispielsweise die Sicherheitsstufe im Blutspendewesen immer weiter verbessert.

Eine Liste der aus den Projekten resultierenden Veröffentlichungen und Vorträge kann in der Pressestelle des PEI angefordert werden.

Das Kompendium wird herausgegeben vom "Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg", ISBN 92-828-6061-2

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 30.08.1999