Paul-Ehrlich-Institut

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Internationale Konferenz zu DNA-Impfstoffen am Paul-Ehrlich-Institut

9 / 1999

DNA-Impfstoffe als mögliche Waffe im Kampf gegen Krankheiten wie AIDS oder Malaria sind das Thema einer internationalen Konferenz, die von Mittwoch, 6. Oktober, bis Freitag, 8. Oktober, im Paul-Ehrlich-Institut in Langen stattfindet. Unter dem Titel "Development and Clinical Progress of DNA Vaccines" tauschen sich international anerkannte Experten über Fortschritte in der Entwicklung und erste klinische Erfahrungen mit dieser neuen Generation von Impfstoffen aus. "Seit dem ersten Nachweis der Schutzwirkung eines DNA-Impfstoffes im Tiermodell im Jahre 1993 hat sich dieses Forschungsfeld schnell weiterentwickelt", sagte Prof. Dr. Reinhard Kurth, der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, in seiner Begrüßungsrede am Mittwoch. "Wir wollen nun über neue Entwicklungen, aber auch regulatorische Aspekte diskutieren und uns mit der Frage der Sicherheit und Wirksamkeit von DNA-Impfstoffen auseinandersetzen" so Kurth. "Wir dürfen nicht vergessen, dass Infektionskrankheiten weltweit die Todesursache Nr. 1 sind."

Die Hauptsitzungen der Konferenz beschäftigen sich mit den Themen "Herstellung, Qualität- und Sicherheitsprüfungen", "DNA-Impfstoffentwicklung an Tieren", "Klinische Erfahrungen" und "Wege der Wirksamkeitsverbesserung". Über 20 international renommierte Wissenschaftler aus den USA, Kanada Europa werden in den Sitzungen ihre Arbeiten vorstellen.

DNA-Impfstoffe werden wie konventionelle Impfstoffe in den Muskel gespritzt oder sollen mit Hilfe einer Druckpistole schmerzlos in die Haut eingebracht werden. Anders als konventionelle Impfstoffe enthalten sie als Wirkstoff nicht den Erreger selbst. Wie es der Name andeutet, enthalten sie die Erbinformation für bestimmte Teile des Erregers in Form von DNA (Desoxyribonukleinsäure). Mit Hilfe der Information dieser DNA wird im Körper ein spezifisches Protein (Eiweiß) gebildet, das als Antigen eine starke und lang andauernde Immunantwort hervorruft. Zumindest im Tierversuch können mit dieser Methode wirksame Impfstoffe gegen eine Reihe von viralen, bakteriellen und parasitären Erregern preiswert und einfach hergestellt werden. In den USA haben in den letzten Jahren bereits etwa zehn klinische Studien begonnen. Sie zeigen schon jetzt die Unbedenklichkeit der Anwendung und geben erste Hinweise auf die Wirksamkeit der DNA-Impfstoffe im Menschen.

Die Konferenz wird vom PEI und einer Reihe weiterer, international bedeutender Organisationen organisiert und finanziell unterstützt

  • NIBSC ("National Institute for Biological Standardization")
  • IABS ("International Association for Biologicals")
  • WHO ("World Health Organization")
  • CBER ("Center for Biologics Evaluation and Research" der US-amerikanischen Food and Drug Administration "FDA")
  • NIAID ("National Institute of Allergy and Infectious Diseases" der National Institutes of Health "NIH")

Prof. Dr. Klaus Cichutek, Leiter der Abteilung Medizinische Biotechnologie des Paul-Ehrlich-Instituts, der zusammen mit Dr. James S. Robertson vom britischen Schwesterinstitut NIBSC Hauptorganisator der Konferenz ist, stellte im Verlauf der Veranstaltung fest: "Die bisherigen klinischen Studien zeigen deutlich, dass DNA-Impfstoffe von den Probanden gut toleriert werden. Es erscheint jedoch notwendig, technische Verbesserungen einzuführen, um die Wirksamkeit beim Menschen weiter zu erhöhen". Prof. Cichutek leitet am PEI eine Forschungsgruppe, die sich mit der experimentellen Entwicklung von DNA-Impfstoffen und Gentherapeutika beschäftigt.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 07.10.1999