Paul-Ehrlich-Institut

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Zur Bereitstellung und Optimierung unseres Webauftritts möchten wir gerne statistische Informationen vollständig anonymisiert erfassen und analysieren. Dürfen wir hierzu vorübergehend einen Statistik-Cookie setzen?

Sie können Ihre Einwilligung jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widerrufen.

OK

Paul-Ehrlich-Institut koordiniert EQUAL-Projekt zur Integration behinderter Menschen im Wissenschaftsbereich

1 / 2005

Internationaler Workshop zur Integrationsförderung von schwerbehinderten Wissenschaftlern und Auszubildenden auf europäischer Ebene am 24. und 25. Februar in Langen

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen ist Koordinator des Projektes "Vieles ist möglich - Tandem Partner in der Wissenschaft", das im Januar 2005 begonnen hat. Bis zu fünf Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und von den Projektpartnern sind im Rahmen dieses so genannten EQUAL-Projektes mit nationalen und transnationalen Partnern in Aussicht gestellt. Ziel ist es, für schwerbehinderte Menschen in der Wissenschaft den Zugang zum Arbeitsmarkt bzw. die Rückkehr dorthin zu erleichtern. Hier sind Auszubildende, Studenten, Diplomanden und Doktoranden genauso angesprochen wie bereits qualifizierte Wissenschaftler. Mit einem Workshop, der am Donnerstag und Freitag, 24. und 25. Februar in Langen statt findet, wollen die Initiatoren aus dem PEI gemeinsam mit dem Projekt "OPEN PATHS" (Koordinator: Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. - ISL) Partner mit ähnlich gelagerten Interessen finden. Ein Kooperationsvertrag mit EQUAL-Projekten aus anderen Mitgliedsstaaten ist eine der Voraussetzungen zur Überleitung in die Durchführungsphase, die dann bis zum 31. Dezember 2007 läuft.

"Wir sind stolz, dass es gelungen ist, ein europäisches Projekt auf die Beine zu stellen, mit dem wir qualifizierte Arbeitsplätze in der Wissenschaft und auch Ausbildungsplätze für behinderte Menschen schaffen können", sagt Prof. Johannes Löwer, der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. Einen anderen Aspekt nennt Klaus Posselt, Projektinitiator am PEI: "Dieses Projekt soll international zeigen, dass sich die Beschäftigung behinderter Menschen lohnt".

In dem Projekt "Vieles ist möglich - Tandem Partner in der Wissenschaft" geht es um mehr als die gezielte Förderung einzelner Personen. Das Paul-Ehrlich-Institut bringt Erfahrungen aus fast neun Jahren mit den so genannten Tandem-Modellen in das neue Projekt ein. Die Schwerbehindertenvertrauensfrau des Paul-Ehrlich-Instituts, Annetraud Grote, erklärt dazu: "Mit den Tandem-Modellen hat das Institut auf rein nationaler Ebene schwerbehinderten Wissenschaftlern den Einstieg oder die Rückkehr in das Arbeitsleben ermöglicht."

Projekte wie das am Paul-Ehrlich-Institut sollen nun sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene dazu beitragen, Lösungen für die Integration schwerbehinderter Menschen in den Arbeitsmarkt zu entwickeln ("Mainstreaming"). Diese Ergebnisse können zu einer strukturellen Verbesserung der gesetzlichen Förderungsmöglichkeiten für schwerbehinderte Menschen, die im Bereich der Wissenschaft tätig sind, führen. Insgesamt werden in dem Projekt neue Beziehungen zwischen der Praxis und Akteuren aus dem Bereich der Exekutive und der Legislative gelebt.

Mehrere Institutionen führen das Projekt gemeinsam durch und setzen dabei jeweils eigene Schwerpunkte. Beim Projekt "Vieles ist möglich - Tandem Partner in der Wissenschaft" sind unter anderem mit dabei:

Robert Koch Institut (RKI), Berlin: Am RKI geht es um die Implementierung und Ausweitung des Tandem-Modells. Dieses Teilprojekt wird im Juli 2005 mit dem Ziel gestartet, die Tandem-Partnerschaft zu erproben und zu optimieren. Auch schwerbehinderte Auszubildende sollen in einem neu zu gründenden Ausbildungsverbund mit einem Industrieunternehmen eine Chance erhalten.

Firma Merck, KGaA, Darmstadt: Mit diesem Kooperationspartner soll ebenfalls ab Juli 2005 der Ansatz des Tandem-Modells auf die Zielgruppe der behinderten Auszubildenden ausgeweitet werden. Wichtiger Nebeneffekt ist dabei, die Sozialkompetenz aller Auszubildenden zu erhöhen. Behinderte Jugendliche mit dem Berufsziel Biologielaborant können hier eine berufliche Perspektive finden.

Bundesakademie für öffentliche Verwaltung, Brühl: Die Akademie wird intensiv über die Möglichkeiten zur Förderung von hochqualifizierten Behinderten informieren und ist so als Multiplikator ein wichtiger Kooperationspartner.

Universitäten werden die Beratung schwerbehinderter Studenten intensivieren. Es werden Wege aufgezeigt, die zu einer qualifizierten Berufsperspektive führen können. Ziel ist dabei auch zu verdeutlichen, mit welchen Barrieren behinderte Studenten oder Promovierende kämpfen müssen. Ein Erfolg dieses Projektes könnte sein, dass der Zugang zu experimentellen Diplom- und Doktorarbeiten erleichtert werden kann. Wichtig dafür ist es, dass Förderrichtlinien die Belange angehender behinderter Wissenschaftler zukünftig stärker berücksichtigen.

Unterstützt wird das Projekt nicht nur finanziell von den so genannten strategischen Partnern:

  • dem Landeswohlfahrtsverband Hessen,
  • der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung in Bonn und
  • dem Bundesbeauftragten der Bundesregierung für die Belange der Behinderten.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 23.02.2005