Paul-Ehrlich-Institut

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Neue Informationen zum Thema Impfen - Datenbank zu Verdachtsfällen auf Impfkomplikationen ist online

3 / 2007

Seit Montag, den 07.05.2007, bietet das Paul-Ehrlich-Institut auf seinen Internetseiten eine Datenbank an, die detailliert über Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen sowie über Verdachtsfälle schwerwiegender Nebenwirkungen nach Impfung informiert (www.pei.de/db-verdachtsfaelle). Die Datenbank erlaubt es beispielsweise, gezielt nach bestimmten Reaktionen oder nach bestimmten Impfstoffen zu recherchieren. „Als erste Arzneimittelzulassungsbehörde in Europa stellen wir Daten zu Verdachtsfällen auf Impfnebenwirkungen in dieser Form frei zur Verfügung“, betont Johannes Löwer, der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. „Wir wollen mit diesem Schritt einen Beitrag zur Verbesserung und zur Erleichterung der Impfaufklärung leisten, indem wir ein Höchstmaß an Transparenz zum Thema Impfnebenwirkungen bieten“, so Löwer.

Zum richtigen Verständnis der Datenbank ist es wichtig, sich klar zu machen, dass dort nicht ursächlich belegte Nebenwirkungen aufgeführt sind, sondern Verdachtsfälle, die jeweils einzeln bewertet werden müssen. Eine zusammenfassende Bewertung der Meldungen seit 2001 hat das Paul-Ehrlich-Institut in Form von Publikationen im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht, die auch auf der Homepage verfügbar sind (www.pei.de/impf-publikationen). Neu ist nun, dass man sich die einzelnen Fälle, über die in diesen Texten berichtet wird, anschauen kann. „Wir haben der Datenbank einen ausführlichen erläuternden Text vorgeschaltet, der unter anderem den Umgang mit der Datenbank beschreibt, die Art der Bewertung von Verdachtsfallmeldungen sowie die statistischen Grenzen der vorgestellten Daten im Hinblick auf die Auswertung von Häufigkeiten“, erklärt Löwer. Dieser Text läst sich nicht umgehen.

Er ist umso wichtiger, als in den letzten Jahren in vielen Staaten, unter anderem auch in Deutschland, eine wachsende Sorge hinsichtlich realer und vermeintlichen Risiken von Impfungen zu beobachten ist. „Die Mehrzahl der in früheren Zeiten häufigen und gefürchteten Infektionen ist heute nur noch den wenigsten bekannt. So gelangen immer wieder sehr seltene oder auch hypothetische unerwünschte Ereignisse in den Blick der Öffentlichkeit“, so Löwer. Eine nachlassende Akzeptanz von Impfungen und dadurch resultierende sinkende Impfraten sind die Folgen. Sie können die Gefahr eines erneuten Anstiegs der durch Impfungen vermeidbaren Erkrankung mit sich bringen. „Hier wollen wir mit den frei recherchierbaren Daten auf der einen Seite und mit dem ausführlichen erläuternden Text auf der anderen Seite informierend eingreifen“ sagt Löwer.

In der Datenbank sind zunächst Daten von Meldungen seit Januar 2001 enthalten, dem Zeitpunkt, zu dem das Infektionsschutzgesetz in Kraft getreten ist. Angeboten werden sowohl Meldungen zu Verdachtsfällen einer „über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung“ (Verdacht auf Impfkomplikation, § 11 IfSG), als auch entsprechende Daten zu Verdachtsfällen von schwerwiegenden Nebenwirkungen, die dem Paul-Ehrlich-Institut gemäß § 63b Arzneimittelgesetz (AMG) von Seiten des Zulassungsinhabers bzw. pharmazeutischen Unternehmers aus Deutschland berichtet wurden. Es ist geplant, auch Daten rückwirkend bis 1992 einzupflegen. Eine Aktualisierung neuer Meldungen ist zunächst in halbjährlichen Abständen geplant.

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
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Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

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Aktualisiert: 07.05.2007