Paul-Ehrlich-Institut

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Paul-Ehrlich-Institut erweitert Informationsangebot zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW)

03 / 2010

Zum 14.04.2010 hat das Paul-Ehrlich-Institut in Langen bei Frankfurt/Main eine erweiterte Version seiner Datenbank zu Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW-Datenbank) frei geschaltet. Zusätzlich zur Meldung von Verdachtsfällen von Impfkomplikationen sind von diesem Zeitpunkt an auch die Meldungen nach der Gabe von Sera öffentlich zugänglich. Sera sind Antikörper, Antikörperfragmente oder Fusionsproteine mit einem funktionellen Antikörperbestandteil als Wirkstoff, die wegen dieses Wirkstoffs angewendet werden. Bekannte Arzneimittel aus dieser Gruppe sind die sogenannten monoklonalen Antikörper (mAb) und Immunglobuline (Ig). Diese werden beispielsweise zur Behandlung von Krebs oder neurologischen Krankheiten eingesetzt.

"Das Paul-Ehrlich-Institut ist eine der ersten Arzneimittelbehörden in Europa, die derartige Daten frei zur Verfügung gestellt hat", betont Prof. Klaus Cichutek, der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. "Nun machen wir einen weiteren Schritt, um nach und nach Nebenwirkungsdaten für alle biomedizinischen Arzneimittel aus unserem Bereich anzubieten", so Cichutek. Ziel des Paul-Ehrlich-Instituts ist es, so umfassend wie möglich über die Meldungen von Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen zu informieren.

Die Recherche in der Datenbank ist kostenfrei. Für Human-Impfstoffe steht die Datenbank bereits seit Mai 2007 zur Verfügung. Eins ist wichtig: Die Datenbank listet Verdachtsfälle unerwünschter Arzneimittelwirkungen auf (Synonym: Verdachtsfälle von Nebenwirkungen). Das bedeutet, dass nicht in allen aufgeführten Fällen ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Arzneimittelgabe und der unerwünschten Reaktion besteht.

Die Datenbank ist über den Link www.pei.de/db-uaw zu erreichen. Dort werden zunächst der Umgang mit der Datenbank und das notwendige Hintergrundwissen dargestellt. Nach der Lektüre kann sich jeder entsprechend seiner Fragestellung und der entsprechenden Suchkriterien Ergebnisse auflisten lassen.

Während Impfstoffe bei gesunden Menschen eingesetzt werden, um einen vorbeugenden Schutz vor Infektionskrankheiten aufzubauen, dienen monoklonale Antikörper im Allgemeinen dazu, schwere Krankheiten zu behandeln. Monoklonale Antikörper greifen gezielt an einer spezifischen Stelle im erkrankten Gewebe des Köpers ein und können so ihre Wirkung entfalten. Immunglobuline sind polyklonale Antikörper und somit Eiweiße (Proteine) des Immunsystems, die an mehreren Erkennungsstellen des Körpers angreifen. Sie werden in der Regel aus Blutplasma oder über gentechnische Verfahren gewonnen. Mit Immunglobulinen behandelt man unterschiedlichste Krankheiten, zumeist bei schwer kranken, manchmal jedoch auch bei gesunden Personen (z.B. als Prophylaxe der Rhesusfaktor-Immunisierung während und nach der Schwangerschaft).

Pressekontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
Dr. Susanne Stöcker, Dörte Ruhaltinger, Brigitte Morgenroth, Dr. Corinna Volz-Zang
Paul-Ehrlich-Straße 51-59
63225 Langen
GERMANY
Telefon: +49 6103 77 1030
Telefax: +49 6103 77 1262
E-Mail: Presse@pei.de

Aktualisiert: 14.04.2010