Paul-Ehrlich-Institut

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EU-Projekt zur Entwicklung von Impfstoffen gegen das Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHFV) gestartet

02 / 2017

Gemeinsame Pressemitteilung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI)

Am 25. und 26. Januar fand im Paul-Ehrlich-Institut das zweitägige Kick-off-Meeting zu CCHFVaccine – einem multinationalen und transdisziplinären Forschungsprojekt – statt. Ziel der Forschungskooperation ist die Erforschung von Modell-Impfstoffen zum Schutz von Mensch und Tier gegenüber einer Krim-Kongo-Fieber-Virusinfektion. Das Paul-Ehrlich-Institut und das Friedrich-Loeffler-Institut gehören zu den 14 beteiligten Partnern und begleiten das Projekt mit regulatorischer Expertise bzw. bringen die Möglichkeit zu Versuchen unter höchsten Biossicherheitsbedingungen ein.

Das Krim-Kongo-Hämorrhagische Fieber (CCHF, Crimean-Congo Haemorrhagic Fever) wird vom Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHFV) ausgelöst. Virusreservoir sind in erster Linie Wiederkäuer. CCHFV ist weit verbreitet und kommt u.a. in verschiedenen Ländern in Europa, Asien, dem Mittleren Osten und Afrika vor. Die Übertragung erfolgt durch Zecken sowie durch engen Kontakt mit infiziertem Blut oder Gewebe. Die Tiere erkranken nicht. Dagegen führt die Infektion bei Menschen u.a. zu grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen sowie neurologischen und gastrointestinalen Beschwerden. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es zudem zu schweren Blutungen. Bis zu 30 Prozent der Erkrankten sterben. Bisher gibt es weder gut wirksame antivirale Therapien noch einen zugelassenen Impfstoff für Mensch oder Tier.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kick-off-Meetings CCHFVaccine Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kick-off-Meetings CCHFVaccine Quelle: PEI

Das Ziel des CCHFVaccine-Projektes ist es, die Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen gegen CCHFV für Mensch und Tier im Sinne des One-Health-Konzepts voranzutreiben. Dies wird durch die Beteiligung der beiden führenden deutschen Forschungsinstitute für Medizin und Infektionskrankheiten bei Tieren deutlich. Zum einen soll durch Impfung gefährdeter Tiere das Virusreservoir reduziert werden. Zum anderen sollen durch die Entwicklung eines Impfstoffs für Menschen insbesondere Personen, die in engem Kontakt mit möglicherweise infizierten Tieren stehen, gezielt vor einer Infektion geschützt werden. Das Projektkonsortium wird im Rahmen des europäischen Horizont 2020-Forschungs- und Innovationsprogramms (s.u.) mit sechs Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren gefördert.

Das CCHFVaccine-Konsortium wird von Prof. Ali Mirazimi von der schwedischen Public Health Agency, dem Karolinska Institute und dem schwedischen National Veterinary Institute geleitet. Das Paul-Ehrlich-Institut, das in Deutschland u.a. für die Genehmigung klinischer Prüfungen, Zulassung und Chargenprüfung von Impfstoffen für Mensch und Tier zuständig ist, wird das Projekt von der regulatorischen Seite her beratend begleiten. Das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das an seinem Hauptsitz Insel Riems unter der Biosicherheitsstufe 4 die Effektivität neu entwickelter Tierimpfstoffe beim Rind überprüfen wird. Der dritte deutsche Partner ist die Justus-Liebig-Universität Gießen, die auf Impfstoffentwicklung spezialisiert ist.

Horizont 2020

Horizont 2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation. Als Förderprogramm zielt es darauf ab, EU-weit eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft aufzubauen sowie gleichzeitig zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Zusätzlich zu Mitgliedsländern der Europäischen Union sind eine Reihe weiterer Länder an Horizont 2020 beteiligt.

Transmissionszyklus des Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHFV) Transmissionszyklus des Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHFV) Quelle: CCHF Vaccine

Weitere Informationen

European Commission - CORDIS Projects and Results: Horizon 2020 - CCHF Vaccine
Justus-Liebig-Universität Gießen - Cooperative Projects
Robert Koch-Institut - Informationen zu Krim-Kongo Häamorrhagisches Fieber

Aktualisiert: 26.01.2017