Preisträger des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preises 2019 präsentieren ihre Forschungsarbeiten
Prof. Franz-Ulrich Hartl und Prof. Arthur L. Horwich, Preisträger des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preises 2019, stellen im Vorfeld der offiziellen Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche ihre bahnbrechenden Forschungsergebnisse im Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vor. Ihre Befunde haben eine große Relevanz für Krankheiten wie Alzheimer und Morbus Parkinson, somit auch für die Bewertung von Therapieansätzen in der Biomedizin durch das PEI.
Von links nach rechts: Prof. Arthur L. Horwich, Prof. Klaus Cichutek, Prof. Franz-Ulrich Hartl.
Quelle: PEI
In guter Tradition folgten auch in diesem Jahr die Preisträger der Einladung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und präsentierten im Rahmen eines wissenschaftlichen Kolloquiums Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des PEI sowie der interessierten Öffentlichkeit ihre prämierten Forschungsergebnisse.
Jahrzehntelang wurde angenommen, dass sich Proteine aufgrund ihrer Aminosäuresequenz bei der Proteinsynthese von selbst falten und so ihre dreidimensionale Struktur einnehmen. Die beiden Preisträger fanden heraus, dass dem nicht so ist: Die Proteine aller Organismen benötigen Faltungshilfen – sogenannte Chaperone. Wie kleine Käfige schirmen sie die neu gebildeten oder entfalteten Proteine ab. So wird es den Proteinen möglich, ihre korrekte dreidimensionale Gestalt einzunehmen. Gelingt das nicht, kann dies verheerende Wirkungen haben: Falsch gefaltete oder verklumpte Proteine sind charakteristische Merkmale neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit oder auch Morbus Parkinson.
Auf verschiedene Weise haben die Preisträger des mit 120.000 Euro dotierten Preises zu diesem neuen Wissen beigetragen: Prof. Hartl (61), Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in München, erforschte die Faltungsmechanismen. Prof. Horwich (68), der am "Boyer Center for Molecular Medicine" der "Yale School of Medicine", dem "Department of Genetics" und dem "Howard Hughes Medical Institute" forscht, hat sich mithilfe der Röntgenstrukturanalyse dagegen bei der Aufklärung der atomaren Struktur verdient gemacht.
"Die Aufklärung der Mechanismen, die zu Fehlfaltungen von Proteinen führen, ist essenziell, um Ansatzpunkte für die erfolgreiche Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie zum Beispiel Alzheimer oder Morbus Parkinson zu finden"
, sagt Prof. Klaus Cichutek, Präsident des PEI. "Wir benötigen diese Erkenntnisse für die Beurteilung von neuen Therapieansätzen in der Biomedizin"
, so Cichutek weiter.
Kontakt:
Paul-Ehrlich-Institut
Pressestelle
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